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Italienische Reise

Als 1786 eine Sinnkrise über Goethe hereinbricht, sieht er nur einen Ausweg: die heimliche Abreise nach Italien. Auf dieser Exkursion durch fremde Breitengrade ist er vor allem auf der Suche nach sich selbst. Mehr als zwei Jahre verbringt er in dem Land, wo die Zitronen blühen, und lernt Kunst und Kultur kennen. Er reist von Karlsbad nach Rom und lässt es sich auch nicht nehmen Venedig, Neapel, Sizilien und andere interessante Gegenden zu besuchen. Mit witzigen Anekdoten und spannenden Bekanntschaften gibt er uns einen Einblick in das Italien wie es vor zweihundert Jahren war.

Autor: Johann Wolfgang von Goethe
Illustration:
ca. 592 Seiten

Ab 26.95 EUR inkl. 7% MWSt
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Abriss

Begleiten Sie einen der größten Literaten auf seiner Reise durch das Italien des 18. Jahrhunderts!

Epoche

18. Jahrhundert

Schauplatz

Italien
(Kursiv:wird durch Ihre Angaben ersetzt)

Leseprobe

Zum 8. Oktober.
Meine alte Gabe, die Welt mit Augen desjenigen Malers zu sehen, dessen Bilder ich mir eben eingedrückt, brachte mich auf einen eignen Gedanken. Es ist offenbar, daß sich das Auge nach den Gegenständen bildet, die es von Jugend auf erblickt, und so muß der venezianische Maler alles klarer und heiterer sehn als andere Menschen. Wir, die wir auf einem bald schmutzkotigen, bald staubigen, farblosen, die Widerscheine verdüsternden Boden und vielleicht gar in engen Gemächern leben, können einen solchen Frohblick aus uns selbst nicht entwickeln.
Als ich bei hohem Sonnenschein durch die Lagunen fuhr und auf den Gondelrändern die Gondoliere, leicht schwebend, buntbekleidet, rudernd, betrachtete, wie sie auf der hellgrünen Fläche sich in der blauen Luft zeichneten, so sah ich das beste, frischeste Bild der venezianischen Schule. Der Sonnenschein hob die Lokalfarben blendend hervor, und die Schattenseiten waren so licht, daß sie verhältnismäßig wieder zu Lichtern hätten dienen können. Ein Gleiches galt von den Widerscheinen des meergrünen Wassers. Alles war hell in hell gemalt, so daß die schäumende Welle und die Blitzlichter darauf nötig waren, um das Tüpfchen aufs i zu setzen.
Tizian und Paul hatten diese Klarheit im höchsten Grade, und wo man sie in ihren Werken nicht findet, hat das Bild verloren oder ist ausgemalt.
Die Kuppeln und Gewölbe der Markuskirche nebst ihren Seitenflächen, alles ist bilderreich, alles bunte Figuren auf goldenem Grunde, alles musivische Arbeit; einige sind recht gut, andere gering, je nachdem die Meister waren, die den Karton verfertigten.
Es fiel mir recht aufs Herz, daß doch alles auf die erste Erfindung ankommt, und daß diese das rechte Maß, den wahren Geist habe, da man mit viereckigen Stückchen Glas, und hier nicht einmal auf die sauberste Weise, das Gute sowohl als das Schlechte nachbilden kann. Die Kunst, welche dem Alten seine Fußboden bereitete, dem Christen seine Kirchenhimmel wölbte, hat sich jetzt auf Dosen und Armbänder verkrümelt. Diese Zeiten sind schlechter, als man denkt.

Johann Wolfgang von Goethe

Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren. Er begann sein Studium der Jura 1768 in Leipzig, das er wegen einer schweren Erkrankung unterbrach und schließlich 1770 in Straßburg fortsetzte und 1771 beendete. Er eröffnete eine kleine Anwaltskanzlei in Frankfurt, seine Aufmerksamkeit galt jedoch immer mehr der Dichtung. Auf Einladung von Herzog Carl August zog er nach Weimar, wo er ab 1776 im Staatsdienst arbeitete. Aus einer persönlichen Lebenskrise heraus, unternahm er von 1786-1788 seine erste Italienreise, 1790 die zweite. 1806 heiratete er Christiane Vulpius, mit der er bereits seit 1789 eine Beziehung hatte. Goethe starb am 22. März 1832 in Weimar.


Eine Auswahl an Werken:

1773 Götz von Berlichingen 1774 Die Leiden des jungen Werther 1779 Iphigenie auf Tauris 1788 Egmont 1790 Torquato Tasso 1798 Hermann und Dorothea 1795 Wilhelm Meisters Lehrjahre 1808 Faust, 1. Teil 1809 Die Wahlverwandtschaften 1833 Faust, 2. Teil

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